Fünfjähriges Jubiläum des Dichterwettstreits „Poetry im Park“

Zwei Poeten triumphieren

Die fünfte Auflage von "Poetry im Park" war wieder gut besucht, was Organisator und Moderator Hauke Prigge freute.
 ©Maria-Theresia Schiroky

Lauenbrück (mts). Bis zum letzten Tag waren sich die Veranstalter nicht sicher, ob sie das diesjährige Outdoor-Kulturevent „Poetry im Park“ unter freiem Himmel austragen können. Am vergangenen Freitagabend hatten die Organisatoren aber Glück mit dem Wetter und öffneten die Pforten im Landpark Lauenbrück, wo sie ihren Gästen einen interessanten und amüsanten Dichterwettstreit boten.

Zum mittlerweile fünften Mal organisierte Hauke Prigge gemeinsam mit der Familie von Schiller vom Landpark sowie Uli Drömann und Marco Ivers die Jubiläumsausgabe von „Poetry im Park“ und war gleichzeitig der künstlerische Leiter und Moderator des Abends. Landparkleiter Friedrich-Michael von Schiller begrüßte die vielen Besucher und wünschte bei herrlichem Sommerwetter einen poetischen Abend unter der alten Thingeiche. Musikalisch untermalte Edwin Bohlmann samt Klarinette und Saxofon die Veranstaltung mit Free-Jazz.

Prigge erklärte zunächst die Regeln des Wettbewerbs, ließ durch Losfee Hanna die Reihenfolge auslosen und wählte aus dem Publikum eine fünfköpfige Jury aus, die die auftretenden Künstler von eins (schlecht) bis zehn (sehr gut) bewertete.

Auch in diesem Jahr traten wieder zehn Slammer mit einer guten Mischung aus ernsten und lustigen Texten gegeneinander an, von denen der erste Künstler, Florian Wintels, mehrmaliger Finalist der deutschen Meisterschaft als Special Guest ohne Wertung auftrat. Sein Text handelte von einem Versager im Stadtpark Paderborns.

Die erste Dreier-Gruppe bestand aus den Lokalmatadoren Nicos Saul und Nadja Salewski aus Rotenburg sowie dem Schriftsteller, Lyriker, Bühnendichter und Slam-Poet Wehwalt Koslovsky, gebürtig aus Düsseldorf, jetzt in Hamburg lebend, der auch als Finalist aus dieser Gruppe hervorging.

Saul trug drei Verse vor: „Flieder im Garten“, „In der Speisekammer“ und den fünfteiligen Zyklus „Liebesspiele“. Salewski berührte die Zuschauer mit ihrem Gedicht über die Freundschaft zu ihrem Hund Vincent. „Reim gegen Nichtreim“, lautete das Thema, mit dem sich Koslovsky auseinandersetzte, einem Streitgespräch zwischen einem „Idioten“, der schreit: „Der Reim ist tot“ und einem Mitarbeiter des „Reim-Departements“.

In der zweiten Gruppe begann Mona Harry aus Hamburg ihren Text über den „Sommer draußen, einer Fahrradtour und Gegenwind“. Frank Klötgen aus München trug mit seinem lustigen Beitrag über das Märtyrerdasein und den Hummelfluch zur Erheiterung bei. Den Einzug ins Finale erreichte dann aber der Dritte im Bunde: Sebastian Hahn aus Oldenburg überzeugte die Juroren mit seinem Text über frisches Obst.

Eva Matts aus Scheeßel begeisterte mit ihrem Vortrag „In echt“ als erste in der dritten Gruppe. Der Berliner Piet Weber berichtete von Katzen und Konservativen und Tobi Kunze aus Hannover brachte die Zuschauer mit seinen Gedanken zum deutschen Sommer und einer grandiosen Performance zum Lachen. Er stellte fest, dass man sich in einem deutschen Sommer gleichzeitig einen Sonnenbrand und eine Erkältung holt und wurde mit seinem Beitrag der dritte Finalist. Auch das Finale läutete Wintels mit einem Vorspann zum „Einheizen“ ein. Die Abstimmung über die drei Finalisten, die mit ihren Vorträgen unter anderem über einen „Schwanengesang im finsteren Wald“ und „Einem ehrlichen Leben“ glänzten, erfolgte durch die Lautstärke der applaudierenden Zuschauer. Trotz mehrmaliger Abstimmung konnte kein Sieger ermittelt werden und so teilten sich Koslovsky und Kunze den ersten Platz.

Das Ehepaar von Schiller hatte sich für die drei Finalisten etwas Besonderes ausgedacht: jeweils ein bronze-, silber- und goldfarbenes Geweih von einem Rotwild.

Prigge bedankte sich bei allen Mitwirkenden, Helfern und Spendern, die diese einzigartige Ausgabe des poetischen Open-Air-Slams auf der malerischen Naturbühne im Landpark Lauenbrück ermöglicht haben.

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