Bothel. Das Geheimnis einer guten Ehe? „Ehrlichkeit und Vertrauen“, sagen Herma und Willi Konrad fast wie aus einem Mund. Bei dem Botheler Paar funktioniert das offenbar – denn am morgigen Donnerstag sind sie 65 Jahre verheiratet. „Natürlich streiten wir uns auch mal, aber danach ist alles wieder gut“, bemerkt Herma Konrad mit einem Lachen. Jetzt liegen mehrere Tage vor ihnen, an denen sie mit ihren Kindern, Verwandten, Freunden und Bekannten ihr Jubiläum feiern.
1945 lernen sich die 19-jährige Schneiderin und der 17-jährige Feinmechaniker auf einer Tanzveranstaltung in Veithöchheim, einem Vorort von Würzburg, kennen. „Natürlich habe ich sie aufgefordert“, erinnert sich Willi Konrad. Aus dem flüchtigen Sehen – ihr Ausbildungsbetrieb liegt gegenüber seines Elternhauses – wird mehr und mehr die große Liebe. Im Oktober 1951 heiratet das Paar, im März 1953 kommt Tochter Annemarie zur Welt. Zu dem Zeitpunkt arbeitet der junge Vater als Holzeinkäufer in einem Sägewerk und knüpft Kontakte zur Firma Höhns in Bothel. Im Juni 1953 zieht es die Familie aus Unterfranken an die Wiedau.
Dort arbeitet Willi Konrad bis 1971 als Meister. Als der Betrieb schließen muss, findet er eine neue Stelle in Lamspringe im Harz – für einige Jahre sieht sich das Paar lediglich an den Wochenenden. Während dieser Zeit kümmert sich Herma Konrad mit viel Engagement und Herzblut um Haus und Garten – und um die beiden Kinder Annemarie und Christian, der 1960 die Familie vervollständigt. Neben seiner Familie gehört Willi Konrads Leidenschaft dem Sport – insbesondere dem Fußball. Ab 1961 baut der Bayern-München-Fan mit anderen engagierten Sportlern die Fußballsparte des TuS Bothel auf, kickt bis weit in die 80er-Jahre hinein selbst mit und bringt sich dann noch lange als Platzwart ein. „Und heute bin ich bei den Heimspielen Zuschauer“, berichtet er zufrieden. Die gesundheitlichen Probleme der vergangenen Jahre steckt das Ehepaar Konrad so gut es geht weg, immerhin halten sie derzeit vor allem noch drei Enkelkinder auf Trab. „Wir sind sehr stolz auf unsere Kinder und Enkel“, sagt Herma Konrad zufrieden. Ihr Mann setzt mit einem Funkeln in den Augen hinterher: „Und ich bin sehr stolz auf meine Frau.“
