Exxon-Sanierungskonzept steht in den Startlöchern - Von Nina Baucke

Das Ende der Fahne

Das Exxon-Mobil-Betriebsgelände in Bellen: Der Erdgaskonzern plant, die Verunreinigungen im Grundwasser so schnell wie möglich zu beseitigen. Foto: Nina Baucke
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Bellen. Sind die Grundwasserverunreinigungen auf dem Exxon-Betriebsplatz in Bellen nur auf das Gelände beschränkt oder gehen sie doch darüber hinaus? Der Naturschutzverband BUND hofft nun mit einer Nachfrage an das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) auf mehr Klarheit.

„Wir haben erfahren, dass die Schadfahne, entgegen der Aussage gegenüber der Presse, inzwischen auf das Grundstück des Nachbarn übergegangen ist“, sagt Manfred Radtke, Vorsitzender der Rotenburger BUND-Kreisgruppe. Die Umweltschützer fordern nun weitere Antworten vom LBEG. Sie wollen wissen, wie die bisher festgestellte genaue Lage der betroffenenen Grundwasserfahne ist, mit welchen Stoffen genau das Grundwasser belastet ist und ob es in der Umgebung der betroffenen Fläche gesetzlich geschützte Biotope gibt.

LBEG-Pressesprecherin Heinke Träger rechnet derzeit damit, dass die Beantwortung der Fragen einige Wochen in Anspruch nehmen wird. Ledlich zu den Stoffen, mit denen das Grundwasser belastet ist, gibt es erste Angaben – so sollen Mineralölkohlenwasserstoffe und die aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole (BTEX) ins Grundwasser gelangt sein.

Mitte Dezember hatte Exxon-Mobil mitgeteilt, dass an dem ehemaligen Standort einer Dieseltankstelle und einer Verladestelle für Lagerstättenwasser Verunreinigungen im Grundwasser festgestellt worden waren. Zuvor waren an der Stelle 564 Kubikmeter Boden ausgekoffert worden, bis Bohrungen auf die 35 Meter lange Schadstofffahne hingewiesen hatten. Bevor der Konzern mit der Mitteilung über die Verunreinigungen an die Presse gegangen war, hatten Mitarbeiter die Anwohner informiert und zu einem Ortstermin eingeladen. Auch im Rahmen einer Sitzung des Samtgemeinderats Bothel hatten Exxon-Pressesprecher Hans-Hermann Nack und die Betriebsleiterin in Bellen, Daniela Davies die Sachlage verdeutlicht.

„Wir haben eine mögliche Ausdehnung auf das Nachbargrundstück nie ausgeschlossen“, sagt nun Exxon-Pressesprecher Klaus Torp. Der Konzern musste für die Beseitigung der Schadstoffe im Grundwasser ein neues Konzept vorlegen – dabei lag der Ball im Feld des Landkreises, der bei Vorhaben, die das Grundwasser betreffen, zustimmen muss.

Danach sieht es derzeit aus: „Wir haben alle Unterlagen vorliegen, so dass wir wohl grünes Licht geben“, sagt Gert Engelhardt, Leiter des Amts für Wasserwirtschaft beim Landkreis. Zwischenzeitlich hatte die Naturschutzbehörde noch weitere Unterlagen angefordert – mit Blick auf angrenzende Biotope, nun allerdings läge alles vor, so Engelhardt. Exxon wolle die Sanierungspläne so schnell wie möglich umsetzen und das Grundwasser wieder reinigen, erklärte Torp. „Und der Landkreis wird da ein Auge drauf haben“, ist er sich sicher. Auf den Zeitplan für die geplante Reststoffbehandlungsanlage würden die Sanierungsarbeiten keinen Einfluss haben. „Das kollidiert nicht miteinander.“

Auf dem möglicherweise ebenfalls betroffenen Nachbargrundstück soll allerdings zunächst nichts passieren. „Erst einmal geht es darum, die Sanierungspläne auf dem Exxon-Gelände umzusetzen“, so Engelhardt. Dafür soll mithilfe von Pumpen das betroffene Grundwasser „zurückgeholt“ und mit Aktivkohlefiltern gereinigt werden. „Dass wir später auch noch einmal das Nachbargrundstück beproben, ist nicht auszuschließen“, so der Amtsleiter gegenüber der Rundschau. Aber wenn nach Beendigung der Maßnahme die Brunnen an der Grenze nur geringe Belastungen aufweisen, sehe es nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht danach aus.“

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