Rotenburg (nin). Im Juli hatten Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbergbauamtes (LBEG) Bodenproben an den Erdgasförderplätzen genommen, nun gab die Behörde erste Ergebnisse frei. Diese zeigten „in keinem Fall eine schädliche Bodenveränderung“, erklärte Rochus Rieche vom LBEG gegenüber der Arbeitsgruppe Erdgas- und Erdölförderung des Landkreises bei dessen Sitzung vergangener Woche. Lediglich an den Förderplätzen Hemsbünde Z1 und Bötersen Z1 habe man Auffälligkeiten im Bereich von Entwässerungsgräben an Schwermetallen, darunter Quecksilber, und Kohlenwasserstoffen feststellen können. Dem werde man auch weiter nachgehen, so Rieche. Insgesamt plant das LBEG, 200 der 455 Förderplätze im Land Niedersachsen unter die Lupe zu nehmen. „Wir haben dabei den Schwerpunkt in der Samtgemeinde Bothel“, so Rieche. Demnach würden im Landkreis Rotenburg 70 Prozent aller Förderplätze untersucht. „Wir haben zudem die Plätze im Blick, wo es konkrete Hinweise auf Freisetzungen, beispielsweise durch Rohrreinigungen und Brände, gibt“, erklärte Rieche.
Im Oktober begannen auch die Untersuchungen der Bohrschlammgruben im Landkreis. Den Anfang macht dabei die Grube Kallmoor Z1 bei Stemmen. Mit den Ergebnissen rechnet man beim Landkreis zu Beginn des kommenden Jahres.
Auf der Tagesordnung der AG Erdgas- und Erdölföderung stand zudem das Fracking-Gesetz. Hintergrund war ein Antrag der Bürgerinitiative „Frack-loses Gasbohren im Landkreis Rotenburg“, in dem die Mitglieder eine Ausweitung des Vorranggebietes zum Schutz der Rotenburger Rinne fordern. „Wir können keinen Antrag verfassen, der für das Land oder den Bund irgendwie bindend ist“, gab AG-Vorsitzende Angelika Dorsch zu bedenken. „Ob unser Beschluss eine rechtliche Wirkung hat oder nicht – er ist aber auch nicht schädlich“, bemerkte Waffensens Bürgermeister Hartmut Leefers. Das sahen offenbar auch die übrigen Mitglieder der Arbeitsgruppe so, sprachen sie sich doch einstimmig gegen Frackingmaßnahmen an der Bohrstelle Bötersen Z1 aus.
