FKP Scorpio zieht Bilanz nach dem Hurricane 2016

Wasserschlacht

Jan Bauer (von links), Ärztin Dorthea Hebebrand, Stephan Thanscheidt, Käthe Dittmer-Scheele, Heiner van der Werp, Folkert Koopmans und Tobias Klindworth (Feuerwehr) zogen Bilanz nach der Wasserschlacht.
 ©Nina Baucke

Scheeßel (nin). Dankbarkeit auf der einen Seite, Katerstimmung auf der anderen: So wie das Wetter beim Hurricane-Festival in Scheeßel seine deutlich schmuddelige und dann am letzten Tag seine sonnigste Seite zeigte, prägten beide Aspekte die Bilanz, die die Veranstalter bei der Pressekonferenz am Sonntagnachmittag zogen. Denn hängen bleibt vor allem eines: der Verlust, den die diesjährige Sause auf dem Eichenring mit sich brachte.

Folkert Koopmans, Geschäftsführer von FKP Scorpio, rechnet derzeit mit einem wirtschaftlichen Schaden von 15 bis 20 Millionen Euro, mit denen dieses Wochenende dem Konzertveranstalter zu Buche schlägt. Da war zum einen, dass gut die Hälfte aller Auftritte ins Wasser fiel. So hatte sich bereits am Freitag der Start nach hinten verschoben, am Samstag passierte musikalisch gar nichts mehr, da das Gelände vollständig unter Wasser stand. Zum anderen müssen die Veranstalter den Abbruch des Schwesterfestival Southside in Baden-Württemberg nach dem ersten Festivaltag verknusen. „Wenn wir keine Umsätze auf dem Gelände machen, verlieren wir Geld“, so Koopmans. Wie die Einbußen versicherungstechnisch abgedeckt sind, „das wird uns in den kommenden zwei bis drei Monaten beschäftigen“.

Mehrere Millionen Liter Wasser waren über dem Gelände niedergangen, den Helfern von Feuerwehr und THW war es dann in der Nacht von Samstag auf Sonntag gelungen, die Flächen weitestgehend trocken zu legen. „Wir wollten auf jeden Fall am Sonntag wieder loslegen“, so Koopmans. „Und ohne die vielen Helfer hätte das Gelände nicht so ausgesehen, das war wirklich Wahnsinn“, lobte Stephan Thanscheidt von FKP. Scheeßels Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele lobte ebenfalls das Engagement der Freiwilligen. „Auch ich hatte mir das Wetter besser vorgestellt. Aber wir haben alle an einem Strang gezogen, alles möglich zu machen, was geht. Das zeichnet das Hurricane aus.“

Kritik an der Salamitaktik am Samstag, wie sie teilweise Gäste bei Facebook geäußert hatten, wies Koopmans zurück. „Wenn wir uns es einfach gemacht hätten, hätten wir schon nachmittags abgesagt. Und wenn es den ganzen Tag regnet, arbeitet man von Stunde zu Stunde.“ Ihnen habe das Herz dabei geblutet, den Tag abzusagen. „Auch viele der Bands waren traurig“, bemerkte Thanscheidt. „Da sieht man Rocker und Rapper mit Pipi in den Augen.“ Er freute sich über die Reaktion der Festivalgäste, die die Party in den Camps einfach weitergeführt hatten.

Die Polizei habe schon viel erlebt beim Hurricane, aber dieses Jahr sei einfach alles anders gewesen, bilanzierte Polizeisprecher Heiner van der Werp. Denn das Wetter dürfte sich auch auf die Statistik niedergeschlagen haben: Die Zahl der Diebstähle lag lediglich im zweistelligen Bereich, als äußerst friedlich bezeichnete die Polizei das diesjährige Festival in einer Pressemitteilung am Montag. Bei den An- und Abreisekontrollen hatte sie allerdings mehr zu tun: fast hundert Rauschgiftdelikte und vierzig Blutproben nach Drogen- und Alkoholfahrten.

Auch die Bilanz der Sanitäter fiel am Sonntagnachmittag eher positiv aus. „Es war sehr ruhig“, so Jan Bauer vom DRK. Insgesamt habe man 981 mal Hilfe geleistet. „Und es war ein extrem sauberes Festival, was Drogen betrifft.“ Hauptsächlich waren die Sanitäter mit umgeknickten Knöcheln beschäftigt gewesen.

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