17. Friesentag lockt Ross- und Gespannfreunde nach Marschhorst

Wenn Pferde Charakter zeigen

Verschiedenste Vorführungen sorgten beim Publikum des Friesentages für Verwunderung und den einen oder anderen Lacher. Immer im Zentrum: das Pferd.
 ©Doris Metternich

Marschhorst (dm). Bei wechselhaftem Wetter startete der 17. traditionelle Friesentag auf dem Friesenhof in Marschhorst bei Klein Meckelsen. Gleichzeitig feierte der Pferdehof sein 30-jährige Bestehen.

Der Friesenhof, weit über die Landesgrenzen bekannt für Zuchtschauvorbereitung, Einreiten von Friesenpferden, Korrekturberitt und Aufzucht von Jungpferden, hatte auch in diesem Jahr wieder einiges für Pferdeliebhaber zu bieten. Diverse Aussteller boten ihre Waren an, Decken, Sättel, Trensen und weiteres Pferdezubehör konnten Besucher käuflich erwerben. Mit einer Morgenandacht auf dem idyllisch gelegenen Hof leitete Martin Stegmaier den turbulenten Tag ein.

Die Veranstaltung wurde in drei Showblöcke geteilt und begann mit der Vorstellung des Verlosungsfohlens „Tyara von Marschhorst“. Das Barockpintostutfohlen präsentierte sich eigenwillig und unterhielt mit seinen ungewollten Einlagen das schon am Morgen zahlreich vorhandene Publikum. Besucher kauften sehr schnell die Lose weg, denn das Pinto-stutfohlen sollte einen neuen Besitzer finden. 4.000 bis 5.000 Besucher, so der Sohn von Inhaber Friedhelm Tietjen, besuchen dieses Event jedes Jahr und genießen die besonderen Showeinlagen und bestaunen die großrahmigen Pferde mit dem Kötenbehang an den Beinen, die meisten davon selbstgezogen auf dem Friesenhof. Die meisten der weitgereisten Gäste seien zum wiederholten Male da. So wie Sina Doden die den edlen Dressurhengst „Graf Lutger von Marschhorst“ vorstellte, einen auf dem Hof gezogenen und ausgebildeten Friesen. Einen weiteren Show-Act zeigte Carina Vandersee mit ihrem „Comanche“, der ohne Sattel und Zaumzeug nur auf die Bewegung der Reiterin reagierte. Etwas Komik gehörte auch dazu, als sich das gescheckte Pferd in eine Ruhestellung begab und so tat, als wolle es schlafen. Diese Vorstellung sorgte im Publikum für laute Lacher. Die junge Frau und ihr Vierbeiner kamen aus Mecklenburg für diesen Auftritt. Großen Applaus bekam ebenfalls Joana Spärlich mit ihrem Friesen „Aizo“, der in verschiedenen Gehorsamkeitsübungen zeigte, dass er auf kleinste Befehle seiner Reiterin reagierte. Die Symmetrie in der Dressur ließ auf großes Vertrauen zwischen der Amazone und ihrem Pferd schließen. Besondere Hingucker waren die Zwei- und Vierspänner die im eher gemütlichen Rhythmus ihre Runden auf dem Ring zogen. Weitere Showeinlagen waren die Vorstellung eines Welsh Black Bullen, Isländer aus Farven und die wilde Fahrt der Römerwagen, die von dynamischen Norwegerpferden gezogen wurden. Sie zeigten, wie schnell und wendig die Fjordpferde sind. Für die Kinder wurde die Mittagspause zum Ponyreiten im Ring genutzt. Sofort fand sich eine große Kinderschar ein, die das Angebot nutzen wollten. Wie Pferde richtig voltigiert werden zeigte Tim Randy Sia vom Gut Stockum aus Bissendorf bei Osnabrück im dritten Showblock. Zum ersten Mal fand eine Versteigerung einer kleinen Kollektion Pferde auf dem Friesenhof statt, vom Ponygespann bis zum gerittenen Pferd war für Kaufwillige alles dabei. In diesem Zusammenhang wurde Besuchern und Kaufinteressierten im Vorfeld das zu versteigernde Tinker-Hengstfohlen „John-Boy von Marschhorst“ präsentiert. Das im März 2015 geborene Fohlen hatte so gar keine Lust auf die Präsentation und versuchte, sich alleine auf den Weg in den Stall zu machen. Durch das vielseitige Programm führte ein humorvoller Friedhelm Tietjen, der als Pausenfüller seinen Ansagen manch eine Anekdote aus seinem täglichen Umgang mit den Pferden zufügte und damit das Publikum hervorragend unterhielt. Für seine Arbeit mit der aus den Niederlanden stammenden Pferderasse wurde Tietjen vom KFPS (Holländisches Stammbuch der Friesenpferde) besonders ausgezeichnet. In der Dressur Klasse M konnte der 2006 geborene Friese „Targon von Marschhorst“ unter seiner Reiterin Kathrin Stehr bereits erfolgreich Punkte sammeln und wurde vom Verband ebenfalls ausgezeichnet. In den Stallungen konnten Besucher die Pferde und Ponys hautnah betrachten und streicheln – besonders jüngere nutzten die Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Zum Abschluss wurde es ein aufregender Tag für den fünfjährigen Paul Kasch. Er gewann das Stutfohlen „Tyara von Maschhorst“. Bis zum Absetzen bleibt das Fohlen in Marschhorst und zieht anschließend nach Berlin auf den Pferdehof der Familie.

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